Mayberg Tour 2025
Merch komplett ohne Neuproduktion
Merchandising neu gedacht – und konsequent nachhaltig umgesetzt:
Für Maybergs Tour 2025 haben wir von Sustain Merchandising ein Konzept realisiert, das zeigt, wie weit sich nachhaltiges Merch inzwischen entwickelt hat. Kein einziges neu produziertes Kleidungsstück, keine Überproduktion, kein klassischer Verkaufsstand – stattdessen individuelle Lieblingsstücke, live vor Ort bedruckt.
Was 2020 mit Milky Chance als mutiges Experiment begann, haben wir zu einem professionellen, tourtauglichen System weiterentwickelt. Für Mayberg sind wir damit einen großen Schritt weitergegangen: eine komplette Tour ausschließlich mit Live-Druck auf mitgebrachte Textilien – vom T-Shirt bis zur Jeansjacke.
Das Konzept verbindet Nachhaltigkeit, Kreativität und Fannähe auf eine Weise, die Merchandising völlig neu denkt. Jede Show wurde zu einem Ort, an dem Kleidung, Musik und Begegnung zusammenkamen – mit sichtbarer Begeisterung auf beiden Seiten des Merchstands.

Von der Idee zur Umsetzung
Das Mayberg Management ist auf uns zugekommen, nachdem sie von unserem Print@Show-Konzept mit Milky Chance gehört hatten. Gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsagentur The Changency suchten sie nach einer Möglichkeit, die kommende Tour noch ressourcenschonender zu gestalten – ohne dabei auf das Erlebnis und den Charakter von Merch zu verzichten.
Wir haben das Konzept weiterentwickelt und perfektioniert, sodass es als alleinige Merchandising-Lösung auch in großen Hallen funktioniert. Alle Abläufe wurden so optimiert, dass eine professionelle Produktion schnell und zuverlässig damit arbeiten kann – vom effizienten Auf- und Abbau über die Verkabelung bis hin zur Logistik im Truck.
Auch das Handling vor Ort wurde vereinfacht: Jedes Teil wird bei der Annahme geprüft, über ein ausgeklügeltes System gekennzeichnet und über ein Pagingsystem ausgegeben. So behalten Fans und Crew jederzeit den Überblick, und jedes Kleidungsstück findet nach dem Druck sicher zurück zu seiner Besitzerin oder seinem Besitzer.


Touring trifft Textildruck
Gedruckt wurde auf einem professionellen Siebdruckkarussell mit Trockentunnel – eigens konzipiert, um im harten Touralltag zu bestehen. Pro Teil lagen wir bei unter einer Minute Produktionszeit, oft mit zwei Motiven pro Textil.
Da ausschließlich live und in direktem Kontakt mit den Fans gearbeitet wurde, war der Ablauf besonders dynamisch. Jede Show brachte neue Materialien, neue Ideen und jede Menge Spontanität. Für alle, die nichts zum Bedrucken dabeihatten, gab es außerdem eine kleine Auswahl an Deadstock-Textilien – alles Restbestände aus 100% Naturfaser.
Geschichten auf Stoff
Besonders schön war zu sehen, wie kreativ die Fans waren. Viele hatten sich im Vorfeld Gedanken gemacht, was sie mitbringen wollen – vom Lieblingsshirt bis zur Jeansjacke, von Socken bis zum Blazer war alles dabei. Manche Stücke kamen mit ganz eigenen Geschichten: „Bitte vorsichtig, das ist mein Lieblingsteil!“ oder „Wundert euch nicht über die Flecken, das ist Tomatensauce – ich hab das Teil schon eine Weile an!“.
Und natürlich: Wenn man live druckt, kann auch mal etwas schiefgehen. Aber das Feedback war durchweg positiv. Meist hieß es: „Jetzt ist es erst richtig individuell!“ Und falls doch etwas ersetzt werden musste, fanden wir immer eine faire Lösung.


Wirtschaftlich tragfähig – emotional unbezahlbar
Diese Tour hat gezeigt, dass nachhaltige Konzepte nicht nur idealistisch, sondern auch wirtschaftlich tragfähig sind. Trotz höherem Personal- und Logistikaufwand konnten wir beweisen, dass Merch ohne Neuproduktion funktioniert – und dabei authentischer, persönlicher und näher an den Fans ist als klassischer Verkauf.
Ein praktischer Vorteil zeigte sich besonders bei den Shows in der Schweiz: Da keine Ware mitgeführt wurde, entfiel die komplette Abwicklung rund um Ein- und Ausfuhr. Kein Zoll, keine zusätzlichen Papiere, keine Verzögerungen – das hat die Tourlogistik erheblich vereinfacht und gezeigt, dass nachhaltige Konzepte auch in der Praxis echte Vorteile bringen können. So zeigt das Konzept, gerade bei Touren über Landesgrenzen hinweg, seine ganz eigenen Stärken.
Ein Blick nach vorn
Die Reaktionen der Fans waren überwältigend – kein Vermissen von „richtigem Merch“, sondern Begeisterung über ein Konzept, das Umweltbewusstsein mit Kreativität verbindet.
Teilweise bildeten sich lange Schlangen am Merchstand, die sich bis weit vor die Halle zogen – und das ausschließlich für individuell bedruckte Lieblingsstücke. Alle waren geduldig, haben sich unterhalten, gelacht und die Wartezeit einfach zu einem Teil des Konzerterlebnisses gemacht.
Trotz des großen Andrangs lief alles reibungslos: Wenn Mayberg auf der Bühne stand, waren alle bedient – die Textilien eingesammelt, vorbereitet oder schon bedruckt.
Für uns ist klar: Das ist kein einmaliges Experiment, sondern ein wichtiger Schritt in die Zukunft des nachhaltigen Merchandisings.
Merch live zu drucken statt zu produzieren spart Ressourcen, schafft Unikate und bringt Menschen ins Gespräch.
Mayberg hat mit dieser Tour gezeigt, dass Veränderung möglich ist – und wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Projekte, die Mut machen, Neues auszuprobieren.

Bilder: Lukas Georgi, René Plichta